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Nachhaltigkeit
10 Ideen gegen den Klimawandel
- Air Capture – Künstliche BäumeWie wollen Froscher den Klimawandel stoppen? Da Bäume Kohlendioxid aus der Luft absorbieren, ist die Aufforstung von Wäldern natürlich ein gutes Mittel gegen den Klimawandel. Eine einzige Buche beispielsweise hat eine Lebensdauer bis zu 120 Jahre. In dieser Zeit kann sie rund 3,5 Tonnen CO2 neutralisieren. Künstliche Bäume können diese Zahlen aber noch toppen: bis zu 10 Tonnen CO2 können entlang von Autobahnen an einem einzigen Tag gebunden werden. „Air Capture“ wird dieses Verfahren genannt. Luft reagiert in diesen Anlagen mit flüssigen Chemikalien, die das abgeschiedene CO2 einlagern. Und die dafür nötige Energie? Könnte durch Windräder in unmittelbarer Nähe erzeugt werden. Forscher der Institution of Mechanical Engineers in London haben errechnet, dass einer dieser künstlichen Bäume bei Kosten von 16.500 Euro pro Stück – Das Absorbieren einer Tonne Kohlendioxid kostet etwas mehr als 80 Euro.
- Weiße Hausdächer und StraßenWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Klimawandel durch weiße Farbe stoppen? Ja, das geht, allerdings benötig man ziemlich viel davon, damit diese Idee auch funktioniert. Das Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien hat den Vorschlag gemacht, vor allem Dächer, Hauswände, aber auch Straßen so hell wie möglich zu streichen. Warum das alles? So könnten Städte die Sonnenstrahlen wie riesige Spiegel reflektieren und so die Erwärmung der Erde mindern. Klimafreundlicher Nebeneffekt: Der Energieverbrauch von Klimaanlagen könnte gleichzeitig um bis zu 60 Prozent gesenkt werden. Bereits seit 2005 müssen in Kalifornien Wirtschaftsgebäude weiß eingefärbte Dächer haben. Bis zu 44 Milliarden Tonnen CO2 könnten eingespart werden – wenn alle nachziehen würden. Die gleiche Menge könnten man übrigens erzielen, wenn alle Autos der Welt 18 Jahre lang nicht bewegt werden würden.
- Aerolsole in der StratosphäreWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Auf diese Idee kamen Forscher durch Vulkanausbrüche. Durch die dabei entstehenden Aschewolken wurden ganze Regionen von Sonnenlicht abgeschirmt. Diesen Effekt wollen britische Wissenschaftler nun für das Projekt SPICE nutzen. Winzige Schwebeteilchen werden in die Stratosphäre gebracht, um die Sonnenstrahlung zu absorbieren. Effekt: Die darunter liegenden Luftmassen würden so gekühlt. Die Aerosole würden durch 20 Kilometer lange Schläuche, die an Heliumballons befestigt sind, in die Höhe gepumpt. Das sei günstiger und umweltfreundlicher, als sie Flugzeugen zu versprühen. Zehn Millionen Tonnen Sulfidteilchen pro Jahr würden laut den Forschern die Temperatur in der Stratosphäre um zwei Grad senken.
- Weltraum-SonnenschirmWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Gleich mehrere Forschergruppen hatten die Idee zu einer Art Sonnenbrille im Weltall. Damit soll die Sonneneinstrahlung verhindert werden, bevor sie die Erde erreicht. Dazu sollen Photovoltaikelemente zwischen Sonne und Erde installiert werden. Und wie hält das? Am sogenannten „Lagrange-Punkt 1“ heben sich die Anziehungskräfte der beiden Himmelskörper auf. Der Schutzschirm kann ein Prozent der Sonneneinstrahlung blockieren und könnte bei Bedarf auch vergrößert werden. Der Haken: das Material müsste im Weltall produziert werden. Ein Konzept der University of Arizona sieht dagegen vor, 16 Billionen rund 60 Zentimeter große, dünne Siliziumspiegel mit Kanonen zum „Lagrange-Punkt 1“ zu schießen. Diese sollen sich dann zu einer 100.000 Kilometer langen Struktur versammeln und die Einstrahlung der Sonne um 1,8 Prozent verringern.
- Treibhausgas versteinernWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Wie wäre es möglich, nicht nur Kohlendioxid aus der Luft zu holen und gleichzeitig sicher und langfristig zu lagern? Ein internationales Forscherteam pumpt das Klimagas in einer Versuchsanlage in Island 700 Meter in die Tiefe, wo es im Basalt zu Karbonaten versteinert. Weil Basalt sehr häufig vorkommt, könnte diese Methode auch an zahlreichen anderen Standorten durchgeführt werden. Es dauert zwar zwei Jahre, bis der Versteinerungsprozess abgeschlossen ist, dafür sei es laut der Forscher aber auch praktisch ausgeschlossen, dass sich das CO2 wieder aus dem Untergrund löst.
- Glas aufs EisWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Die riesigen Eisflächen der Arktis reflektieren das Sonnenlicht besonders gut. Vor allem das Eis, das älter als vier Jahre ist. Dieses kann bis zu 80 Prozent der Energie zurückwerfen. Allerdings erreichen nur noch zwei Prozent des Arktik-Eises so ein Alter. Das Problem: Jüngeres Eis hat nur eine Reflektionsgrad von 30 Prozent – also deutlich weniger. Das Ziel des „Arctic Ice Project“: diesen Wert auf 45 Prozent erhöhen. Dies soll durch winzige Glaskügelchen, die auf der Eisoberfläche verteilt werden, erreicht werden. Diese Kügelchen bestehen aus Kieselsäure, die sich umweltfreundlich im Wasser auflöst. Erste Tests auf zugefrorenen Seen in Alaska sollen vierversprechend gelaufen sein. Und die Kosten? Für eine Fläche von 100.000 Quadratkilometer rechnen Forscher mit bis zu vier Milliarden Euro.
- Hellere WolkenWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Feine Wassertröpfchen, die in die Luft geblasen werden, sollen helfen. Eine Flotte von computergesteuerten Schiffen sollen die Weltmeere kreuzen und dabei feine Salzwassertröpfchen ausstoßen. Mit dieser Idee möchte die Universität von Edinburgh die Wolken über dem Meer heller machen. Was sich seltsam anhört, hat durchaus handfeste Fakten: Indem durch diese Methode das Sonnenlicht stärker reflektieret wird, heizen sich die Meere nicht mehr so stark auf. Ausreichend wären jährlich 50 neue Schiffe, um die Erderwärmung zu stoppen. So soll jedes dieser Schiffe bis zu zwei Millionen Euro kosten. Pro Jahr wären das also Kosten von rund 100 Millionen Euro. Durch eine intelligente Steuerung der Routen könnte verhindert werden, regionale Klimazonen zu stark zu verändern.
- Wälder aus TangWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Wesentlich effizienter als Wälder an Land sind Wälder in den Ozeanen. Allein schon wegen ihrer schieren Größe. Weil 71 Prozent der Erde mit Wasser bedeckt sind, gibt es in den Meeren rund zehnmal mehr Raum zur Photosynthese, mit der CO2 neutralisiert wird, als auf den Kontinenten. Dort holen die Pflanzen das Klimagas zwar auch aus der Atmosphäre, geben es aber auch wieder ab, wenn sie verbrennen oder verrotten. Im Meer dagegen sinken abgestorbene Pflanzen auf den Grund, in mehr als 500 Meter Tiefe bleiben sie dort ein Jahrtausend. Wälder aus Seetang wachsen schnell, können nicht abbrennen und sorgen für ein funktionierendes Ökosystem aus Fischplankton und Fisch.
- Kraftstoff aus CO2Wie wollen die Forscher den Klimwandel stoppen? Kann das denn wirklich funktionieren? Ja! Das Karlsruher Institut für Technologie hat es geschafft, aus Kohlendioxid Benzin herzustellen. Der dazu notwenige Strom kommt aus erneuerbaren Energien. Die erste Anlage filterte das CO2 aus der Umgebungsluft und erzeugte mithilfe von Solarstrom Wasserstoff. Beides wurde erst in Synthesegas und dann in flüssigen Treibstoff umgewandelt. Im Rahmen des Kopernikus-Projekts P2X soll in naher Zukunft eine Anlage entstehen, die 200 Liter Benzin (auch Diesel und Kerosin sollen machbar sein) erzeugen kann. Mit einer in Zukunft größeren Anlage sollen dann bis zu 2000 Liter pro Tag möglich sein, der Wirkungsgrad liegt theoretisch bei 60 Prozent: Mehr als die Hälfte des nötigen Stroms würde als chemische Energie im flüssigen Treibstoff gespeichert.
- Mikroalgen-BäumeWie wollen Forscher den Klimawandel stoppen? Ein Baum aus Mikroalgen? In der französischen Stadt Toulouse hat ein Start-up einen Baum aus Mikroalgen aufgestellt. Dieser Baum der etwas anderen Art soll 200.000 Kubikmeter Stadtluft vom Kohlendioxid befreien – eine Tonne CO2. Gleichzeitig reinigen die Algen die Luft auch von Schadstoffen. In Mexiko verfolgt ein Unternehmen ein ähnliches Konzept. Hier soll ein Baum namens BioUrban 2.0 die Arbeit von 368 echten Bäumen übernehmen. Gerade in Innenstädten, in denen der Verkehr besonders viel CO2 ausstößt und wenig Platz für Wälder ist, könnten die Algengewächse Klimagas dort abfangen, wo es entsteht.