100 % Lebensmittelabfall-Recycling
30 Jahre vorher hatte Südkorea noch ein großes Müllproblem. Die Mülldeponien in der Hauptstadt Seoul waren überfüllt - eine Lösung musste her.
Südkorea setzt auf Recycling
In den späten 1990er-Jahren wurden Maßnahmen ergriffen, um die Müllkrise einzudämmen. Diese Maßnahmen führten schließlich zu einem landesweiten Kompostierungsprogramm. Im Jahr 2013 startete dieses Programm. Dadurch werden heute fast 100 % der Lebensmittelabfälle in Südkorea recycelt. Das Programm verpflichtet alle Menschen dazu, ihre nicht verbrauchten Lebensmittel in speziellen Tüten zu entsorgen. Die 3-Liter-Müllbeutel sind im Supermarkt zu einem Preis von etwa 20 Cent erhältlich. Entsorgt werden diese dann in den Kompostbehältern am Straßenrand, welche fast täglich abgeholt werden. Anschließend werden sie in Verarbeitungsanlagen transportiert, wo das Plastik entfernt und der Müll in Tierfutter, Dünger oder Biogas umgewandelt wird. Das Geld, das für die Müllbeutel ausgegeben wird, fließt wieder in das Recyclingprogramm zurück.
Die Mülltonnen
Um in Südkorea die Lebensmittelverschwendung zu verringern, werden Mülltonnen mit intelligenter Technik eingesetzt. Zu finden sind diese in der Hauptstadt Seoul und können nur durch Benutzer mit gültigem Ausweis geöffnet werden. Anschließend wiegen die Mülltonnen die eingeworfenen Lebensmittel und speichern die Mengenangabe ab. So kann festgestellt werden, wie viel Müll ein Haushalt produziert. Am Ende des Monats erhalten die Bürger dann eine Rechnung, die etwa 50 Cent pro Kilo Müll entspricht. Zwar mag der Preis von etwa 50 Cent pro Kilo Müll auf den ersten Blick nicht besonders hoch erscheinen. Das Ganze kann sich jedoch schnell summieren, wenn ein Haushalt nicht besonders sorgfältig mit Nahrungsmitteln umgeht. Außerdem sollte das System durch sein technisches Prozedere das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln fördern. Zudem plant der Staat, das System auch in Schulküchen anzuwenden, um zu vermeiden, dass unnötig viele Mahlzeiten produziert und anschließend weggeworfen werden müssen.
Quellen: wdr, Blick.de, dasding