Fragen und Antworten zur Energiewende. Wo stehen wir und Deutschland heute genau? Teil 1
Die Energiewende nimmt in Deutschland stetig an Fahrt auf. Angetrieben vom ehrgeizigen Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Ein entscheidender Schritt auf diesem Weg, über den wir bei meistro und auch hier auf LinkedIn oft sprechen, ist die drastische Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bis 2030.
Nach wie vor gibt es jedoch immer noch viele Fragen und Unklarheiten, so bekannt und in aller Munde das Wort Energiewende auch ist. Wir möchten einige wichtige Fragen, die uns unter andrem Kunden immer wieder stellen und die immer wieder öffentlich diskutiert werden, fakten-basiert und zusammengefasst beantworten. 11 Fragen sind uns dabei immer wieder in den Fokus gerückt. Die ersten 6 beantworten wir heute. Die restlichen Fragen beantworten wir im zweiten Teil 2, am 20.3.2024, hier. Los geht’s:
Wie ist aktuell der Anteil an erneuerbaren Energien bei uns in Deutschland? Im Jahr 2023 übertraf der Beitrag der erneuerbaren Energien bereits 56 Prozent an der Stromerzeugung, Windkraftanlagen, liefern aktuell noch den größten Anteil. Im Gesamten hat Deutschlands bis zu diesem Zeitpunkt zu über 50 Prozent seinen Verbrauch aus erneuerbaren Quellen abgedeckt. Die Stromerzeugung aus konventionellen Energien sank um fast ein Vierteil, 37 % an Steinkohle und 25 % an Braunkohle kamen zum Einsatz.
Wie hoch ist aktuell der CO2 Ausstoß in Deutschland? 2022 war der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland um 40 Prozent geringer als im Jahr 1990. Die Zielwerte des Klimaschutzgesetzes (KSG) wurden insgesamt im Jahr 2022 eingehalten.
Die Bundesregierung verfolgt diese ehrgeizigen Ziele, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und hat 2023 ein novelliertes Klimaschutzgesetz und ein neues Klimaschutzprogramm 2023 auf den Weg gebracht. die Klimaneutralität zu erreichen. Trotz Herausforderungen wie dem Kohleausstieg und der Sicherung der Energieversorgung ohne russisches Gas wird die Transformation vorangetrieben.
Energiewende – wird das alles nicht viel zu teuer? Investitionen in die Anpassung an den Klimawandel und den Ausbau erneuerbarer Energien stehen im Fokus, unterstützt durch den Klima- und Transformationsfonds mit rund 49 Milliarden Euro. Die Bundesregierung unterstützt Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen. Beispiele sind die Förderung der energetischen Gebäudesanierung, für den Heizungsaustausch, der Elektromobilität oder auch für regionalen Klimaschutz, als auch für den Ausbau zur Wasserstoffwirtschaft.
EEG-Gesetz – was ist die genaue Zielsetzung des „Erneuerbaren-Energien-Gesetz? Die Novellierung des Klimaschutzgesetzes und das Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG 2023) markieren wichtige rechtliche Schritte. Die EEG 2023 setzt höhere Ausbauziele für Wind- und Solarenergie und stärkt Bürgerenergiegesellschaften. Trotzdem bleiben Herausforderungen bei der Umsetzung, insbesondere im Ausbau der Windenergie an Land. Die Erneuerbaren Energien erhalten gesetzlichen Vorrang. So soll der Ausbau massiv vorangebracht werden. Bis 2028/29 sind deutlich höhere Ausschreibungsmengen für den Zubau Erneuerbarer Energien festgelegt.
Solaranlangen – werden diese durch die Bundesregierung gefördert? JA! Um den Ausbau der Solarenergie voranzubringen, sollen neue Solaranlagen nach dem EEG 2023. in Planungsprozessen Vorrang vor anderen abzuwägenden Interessen erhalten und so schneller genehmigt werden. Installationen auf dem Dach sind seit 2023 höher vergütet und auch die Installation von Photovoltaik auf Freiflächen wurde im EEG 2023 definiert.
EEG § 37 fördert die Errichtung von PV-FFA bei folgenden Kriterien:
- auf Flächen im Bereich von bestimmten Bebauungsplänen;
- auf Flächen für die bestimmte Planfeststellungs- oder immissionsschutzrechtliche Verfahren durchgeführt wurden (z. B. Abfallbeseitigungsanlagen),
- auf Flächen innerhalb eines 500 Meter-Streifens entlang von Autobahnen und bestimmten Schienenwegen,
- auf Acker- und Grünlandflächen in sogenannten benachteiligten Gebieten.
Die EEG-Förderung ist weiter möglich auf bestimmten Flächen, die im Eigentum des Bundes oder der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben stehen und für die Entwicklung von Solaranlagen vorgesehen sind. Oder auf künstlichen oder erheblich veränderten Gewässern, im Sinne von § 3 Nummer 4 und 5 des Wasserhaushaltsgesetzes (Floating-PV). Solche Anlagen dürfen maximal 15 % der Wasserfläche mit Solarmodulen belegen und ein Uferabstand von 40 Metern ist einzuhalten.
Was ist grüner Wasserstoff und welche Rolle spielt er bei der Energiewende? Aus Wasserspaltung gewonnener Wasserstoff gilt alsl grüner Wasserstoff. Die Energie für die Elektrolyse wird komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zum Beispiel aus Wind- und Sonnenenergie. Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff werden keine Treibhausgase ausgestoßen. Daher gilt der „grüne“ Wasserstoff als klimafreundliche Alternative. Da das Thema für viele noch unbekannt ist, werden wir dem im März einen ausführlichen Artikel widmen.
Branchen, für die der Einsatz von grünem Wasserstoff in Zukunft auf jeden Fall interessant sein wird sind die Stahl- und Zementproduktion. Die Bundesregierung fördert den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien und plant den Aufbau eines Wasserstoffnetzes gemäß der Nationalen Wasserstoffstrategie. Neben Vorteilen fürs Klima kann das auch eine Chance und Potential für zukunftsfähige Arbeitsplätze bieten.
Das ist erstes gutes Fazit, mit viel Potential für die Zukunft, aber es zeigt es uns deutlich, dass wir hier schon auf dem Weg und mittendrin sind und erste Meilensteine verzeichnen können. Es gibt aber auch noch viel zu tun und viel zu klären und erklären auf dem Weg in eine grüne Energiezukunft. Wir freuen uns, wenn Sie an Bord kommen und diesen Weg gemeinsam mit uns gehen. Den zweiten Teil zu den dringlichsten Fragen und Antworten zur Energiewende gibt’s hier.
Quellen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/faq-energiewende-2067498