Photovoltaik – Ein Überblick
Die PV-Anlage Solarthermie- und Photovoltaikanlagen fallen unter den Überbegriff Solaranlagen. Diese wandeln die eingefangenen Sonnenstrahlen in Energie um. Dabei liegt der Unterschied von Solarthermie und Photovoltaik in der Energieform. Während Solarthermie Wärmeenergie erzeugt und somit Warmwasser oder Heizungsanlage unterstützt, generiert eine PV-Anlage Strom. Wer genug freie Fläche hat kann durch die Kombination beider Anlagen fast vollkommen autark Wärme und Strom erzeugen. Beim Eigenverbrauch wird der von der Photovoltaikanlage erzeugte Sonnenstrom zunächst für die elektrischen Geräte im Haus verbraucht. Wenn Strom übrig bleibt, wird er in einem Photovoltaikspeicher gesammelt, für das Elektroauto genutzt – oder ins Stromnetz eingespeist.
Speicher Enthält eine PV-Anlage keinen Speicher muss der produzierte Strom sofort genutzt werden. Da der Strom aber vor allem tagsüber erzeugt wird, der Strombedarf aber gerade in den Abendstunden ansteigt ist dies selten effektiv. Mit einem Speicher kann man den tagsüber nicht benötigten Solarstrom dann nutzen, wenn man ihn wirklich braucht. Auf diese Weise ist es möglich, einen Großteil der benötigten Strommenge mit dem durch die Photovoltaikanlage erzeugten Strom abzudecken. Für die passende Speichergröße sollte der Bedarf möglichst genau ermittelt werden. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von ca. 4.500 kWh ist eine Größe von 4 bis 6 kWh meist ausreichend. Wird das Gerät jedoch zu klein oder zu groß dimensioniert, entstehen unnötige Mehrkosten. Man kann zwischen Lithium-Ionen-Batterien und Blei-Batterien unterscheiden. Diese grenzen sich unter anderem auch durch die Entladetiefe ab. Diese meint, wie viel gespeicherte Energie dem Gerät überhaupt entnommen werden kann. Lithium-Ionen-Batterien erreichen eine Entladetiefe von bis zu 100 %. Blei-Batterien können hingegen üblicherweise nur zu 50 % entladen werden, da sich eine tiefere Entladung negativ auf die Betriebsdauer auswirkt. Lithiumspeicher sind dabei am weitverbreitetsten, da sie immer günstiger werden und dennoch mehr Energie aufnehmen können. Installiert man einen neuen Batteriespeicher muss das Gerät innerhalb eines Monats ab Inbetriebnahme bei der Bundesnetzagentur registriert werden. Wird das Gerät erweitert oder außer Betrieb genommen muss dies ebenfalls gemeldet werden. Ein Verstoß gegen die Meldepflicht gilt als Ordnungswidrigkeit und kann Bußgelder nach sich ziehen.
Kosten Die Kosten einer PV-Anlage bemessen sich in der Regel nach ihrer Leistung. Dabei sinkt der Preis pro KWp mit der Größe. Kleiner Anlagen sind so bei ungefähr 1.500€ pro kWp und 500+ kWp Anlagen liegen bei ca. 1.200€ pro kWp. Dazu fallen noch Zusatzkosten für Montage, Stromspeicher, Wartung usw. an. Beim Eigenverbrauch rechnet man die Investition in die Photovoltaik gegen die Stromkosten. Derzeit kostet die Kilowattstunde Sonnenstrom je nach Anlage und Größe zwischen 9 und 12 Cent. Dagegen kostet der Netzstrom für private Haushalte zwischen 22 und 32 Cent. Und die Strompreise steigen weiter. Im Vergleich dazu liegt die Einspeisevergütung bei neuen Anlagen im Mai 2019 nur zwischen 8,38 und 10,95 Cent. Das heißt: Je größer der Eigenverbrauch, desto rentabler ist eine neue Photovoltaikanlage derzeit. Einspeisung rentiert sich dagegen nur bei großen gewerblichen Photovoltaikanlagen. Für Stromspeicher unterscheidet man die Kosten von Lithiumspeichern und Bleispeichern. Die Bleispeicher sind dabei günstiger, haben allerdings eine geringere Lebensdauer. Die Lithiumspeicher kosten zwischen 900 bis 1.200€ je kWh.
Versicherung Auch über eine Versicherung sollte man sich Gedanken machen. Für kleinere Anlagen reicht meist die Versicherung des Wohngebäudes. Für größere Anlagen sollte man sich auch überlegen Vertragsausfall, Vandalismus und Bedienfehler mitzuversichern. Die Allgefahrenversicherung umfasst z.B. den Schutz vor Bedienfehler, Vandalismus über Kurzschluss bis hin zu Hagel. Eine Elektronikversicherung schließt neben der PV-Anlage auch den Wechselrichter, Stromspeicher und den Computer zur Datenauswertung ein. Gegen Planungsfehler, technische Defekte und Reparaturen kann man eine Ertragsgarantieversicherung abschließen. Oft ist sie Bestandteil einer Allgefahrenversicherung. Auch sollt man eine Haftpflichtversicherung abschließen. Hier könnte ein beispielhafter Schadensfall ein vom Dach rutschendes Modul sein, dass das Auto des Nachbarn beschädigt.
Steuer Wer Sonnenstrom ins Netz einspeist, wird als Stromverkäufer tätig – auch bei der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach. Das heißt: Man betreibt ein Gewerbe und muss die Einnahmen aus der Einspeisevergütung versteuern. Der Vorteil: Bestimmte Kosten kann man steuerlich geltend machen. Neben der Investition sind laufende Kosten wie Steuerberater, Versicherung, Wartung, Reinigung und sonstige Nebenkosten möglich. Einkommenssteuer ist dann zu zahlen, wenn nach Abzug aller Kosten ein Gewinn erwirtschaftet wird, bei einem Verlust kann sie entsprechend gemindert werden. Eine Gewerbesteuer ist bei den meisten Betreibern nicht notwendig, da der Gewinn die Grenze bei kleineren Anlagen nicht überschreitet.
Förderung Die bekannteste Förderung ist die Einspeisevergütung, die im Erneuerbare Energien Gesetz festgelegt ist. Danach erhalten Betreiber für 20 Jahre für den ins öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom eine Vergütung. Die Höhe der Einspeisevergütung hängt vom Jahr der Inbetriebnahme ab, ist in dieser Höhe dann aber für 20 Jahre garantiert. In Zukunft wird die Einspeisevergütung mit großer Wahrscheinlichkeit weiter gesenkt. Es lohnt sich also schnell zu sein. Weiterhin ist die Vergütung mittlerweile so stark gesunken, dass sich insbesondere der Eigenverbrauch von Solarstrom lohnt.
Die richtigen Förderprogramme die auf euch zutreffen könnt ihr einfach unter https://www.co2online.de/service/energiesparchecks/foerdermittelcheck/ finden. Einzelmaßnahmen zur Förderung von Batteriespeicher findet ihr unter https://www.co2online.de/foerdermittel/liste/einbau_batteriespeicher