Solarthermie oder Photovoltaik?
Wer autarker und nachhaltiger leben möchte installiert sich heutzutage eine Solaranlage. Steigende Sonnenstunden machen die Nutzung von Sonnenenergie auch in Deutschland möglich, weshalb das Interesse zunehmend steigt. Doch man unterscheidet zwischen zwei Systemen. Solarthermie und Photovoltaik. Was ist besser? Solarthermieanlagen wandeln Sonnenlicht in Wärme um. So kann man sie zum einen für die Aufbereitung von Warmwasser und zum anderen für die Heizung verwenden. Photovoltaikanlagen dagegen wandeln die Sonne in Strom um. Aufgrund steigender Strompreise ist die Anzahl an installierten Solaranlagen in den letzten Jahren stark gestiegen. Ende 2018 gab es schon rund 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen. Die Menge an installierten Solarthermieanlagen lag Ende 2018 sogar bei circa 2,36 Millionen.
Platzbedarf Sonnenkollektoren von Solarthermieanlagen sind in der Regel etwas kleiner und nehmen weniger Platz auf dem Dach ein als die von Photovoltaikanlagen. Zusätzlich benötigt die Solarthermie einen Speicher. Dabei handelt es sich um einen gut isolierten Wassertank.
Kosten Solarthermieanlagen sind in der Regel etwas günstiger in der Anschaffung als Photovoltaikanlagen. Photovoltaikanlagen rechnen sich vor allem, wenn man mit dem gewonnen Strom z.B. sein E-Auto betanken möchte oder in Kombination mit Wärmepumpen, um so auch die Kosten für die Wärmeerzeugung im Haus zu reduzieren. Sowohl die Solarthermie als auch die Photovoltaik erreichen mittags an sonnigen Sommertagen ihr Leistungsmaximum. Gebraucht wird die Energie aber in beiden Fällen eher am Abend. Die Energie muss also zwischengespeichert werden. Das schafft der Pufferspeicher der Heizung, an den die Solarthermieanlage angeschlossen ist, erheblich billiger als ein Stromspeicher für eine Photovoltaikanlage. Auf der anderen Seite kostet jede Kilowattstunde Haushaltsstrom etwa 3,5 mal so viel eine Kilowattstunde Wärme. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto besser schneidet die Photovoltaik daher im Vergleich zur Solarthermie ab.
Wirkungsgrad Solarthermieanlagen haben einen Wirkungsgrad von ca. 50%. Bei Photovoltaikanlagen liegt dieser nur bei ca. 20%, weil durch die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom wesentlich mehr Wärme verloren geht. Im Kern liegt das daran, dass das Sonnenlicht ein breites Spektrum umfasst, das von langwelliger Wärmestrahlung (infrarot) bis zu kurzwelliger ultravioletter Strahlung reicht. Jede Art von Strahlung kann in Wärme umgewandelt werden, aber Photovoltaikanlagen können nur einen kleinen Teil des Spektrums in Strom umwandeln.